Sollte man Künstliche Intelligenz (KI) bei der Geldanlage nutzen?
- klauskilvinger
- 28. März
- 3 Min. Lesezeit
Meine KI ist schlauer als ich, sie schläft nie und beobachtet laufend die Kurse, also kann sie auch besser entscheiden, oder?

KI-gestützte Tools erfreuen sich wachsender Beliebtheit und werden zunehmend für Geldanlagen genutzt.
Diese Tools basieren auf öffentlich verfügbarem Wissen und sie können Anlageempfehlungen geben.
Trotz ihres unbestrittenen Potenzials bestehen jedoch erhebliche Risiken, die Anlegerinnen und Anleger beachten sollten.
Was sind die Risiken, welche Empfehlungen kann man aussprechen und wie kann die KI-Verordnung und die ISO 42001 dazu betragen, Risiken für Anleger zu reduzieren?
1. Risiken
Besondere Risiken bei Online-KI-Tools für Investments
Fehlende Aufsicht: Diese Tools sind nicht von Finanzaufsichtsbehörden reguliert, sodass Anleger keinen Schutz durch zugelassene Finanzdienstleister haben.
Mangelnde Transparenz: Die Funktionsweise vieler KI-Modelle ist selbst für Entwickler nicht vollständig verständlich. Dies birgt Risiken, insbesondere auf den volatilen Finanzmärkten.
Kein verpflichtendes Interesse am Kundennutzen: Öffentliche KI-Tools sind nicht dazu verpflichtet, eine individuelle Beratung anzubieten oder verantwortungsbewusst zu handeln.
Fehlende rechtliche Absicherung: Sollte ein KI-Tool falsche Anlageentscheidungen verursachen, könnten keine rechtlichen Schritte gegen den Anbieter möglich sein.
Vorsicht bei KI-gestützten Trading-Apps
Viele Websites und Apps bieten kostenpflichtige KI-generierte Handelsideen an. Diese tragen oft Bezeichnungen wie "Stock Picking" oder "Stock Signals". Anleger sollten beachten:
Wertpapierhandel ist risikobehaftet und Kursentwicklungen lassen sich nicht sicher vorhersagen.
KI-generierte Informationen können fehlerhaft oder unvollständig sein.
Keine KI-gestützte Strategie kann garantieren, dass Anleger erfolgreich am Markt agieren.
Versprechungen von außergewöhnlich hohen Renditen sollten mit Skepsis betrachtet werden.
2. Empfehlungen
Holen Sie mehrere Sichtweisen ein
KI-Tools sollten nicht die einzige Entscheidungsgrundlage für Investitionen sein. Es ist ratsam, weitere Quellen hinzuzuziehen und gegebenenfalls professionelle Beratung von zugelassenen Fachkräften in Anspruch zu nehmen.
Vorsicht vor Betrug und unrealistischen Versprechen
Hohe Renditen durch KI-basierte Strategien können unseriös sein. Anleger sollten skeptisch gegenüber Versprechungen sein, die schnellen Reichtum garantieren. Was sich zu gut anhört, um wahr zu sein, hat oft einen Haken!
Fehlende Regulierung und Risiken
Öffentlich verfügbare KI-Tools sind nicht verpflichtet, im besten Interesse der Nutzer zu handeln. Ihre Ratschläge können fehlerhaft, veraltet oder irreführend sein, was zu finanziellen Verlusten führen kann.
Datenschutz und Privatsphäre schützen
Viele KI-Tools haben keine ausreichenden Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz personenbezogener Daten. Nutzer sollten keine sensiblen Informationen wie finanzielle Situation, Alter oder Kontaktdaten eingeben
3. Hilfe durch KI-Verordnung und ISO 42001
Die ISO 42001 (KI-Managementsystem) und die KI-Verordnung der EU können zusammen einen strukturierten Rahmen bieten, um die Qualität von KI-gestützten Finanzentscheidungen zu verbessern und Risiken zu minimieren.
Hier sind einige zentrale Punkte, wie sie sich ergänzen:
1. Governance & Risikomanagement
ISO 42001: Bietet Unternehmen ein strukturiertes KI-Managementsystem, das klare Richtlinien für den sicheren und ethischen Einsatz von KI festlegt.
KI-Verordnung: Regelt risikobasierte Anforderungen für KI-Systeme, insbesondere für Hochrisiko-Anwendungen wie automatisierte Finanzberatung.
Vorteil: Unternehmen können ein robustes KI-Governance-System aufbauen, um Compliance sicherzustellen und Haftungsrisiken zu minimieren.
2. Transparenz & Nachvollziehbarkeit von KI-Entscheidungen
ISO 42001: Fördert Dokumentationspflichten und klare Prozesse zur Erklärung von KI-Entscheidungen.
KI-Verordnung: Schreibt vor, dass Hochrisiko-KI-Systeme (z. B. automatisierte Anlageberatung) nachvollziehbare Erklärungen für ihre Entscheidungen liefern müssen.
Vorteil: KI-Systeme in der Finanzberatung müssen nachvollziehbar und auditierbar sein, wodurch das Vertrauen von Anlegern steigt.
3. Datenqualität & Bias-Reduktion
ISO 42001: Definiert Anforderungen an Datenqualität, um Verzerrungen in KI-Algorithmen zu minimieren.
KI-Verordnung: Verlangt, dass Hochrisiko-KI auf qualitativ hochwertigen und repräsentativen Daten basiert.
Vorteil: Reduziert das Risiko fehlerhafter oder voreingenommener Anlagetipps durch ungenaue oder verzerrte Daten.
4. Sicherheit & Datenschutz
ISO 42001: Enthält Maßnahmen zur IT-Sicherheit und zum Schutz personenbezogener Daten in KI-Anwendungen.
KI-Verordnung: Ergänzt durch Anforderungen an Cybersicherheit und Datenschutz bei KI-Systemen, insbesondere im Finanzsektor.
Vorteil: Erhöhte Datensicherheit und Schutz vor Manipulation oder Missbrauch sensibler Finanzinformationen.
5. Menschliche Aufsicht & Verantwortung
ISO 42001: Fördert Prinzipien wie "Human-in-the-Loop", um menschliche Kontrolle über kritische KI-Entscheidungen sicherzustellen.
KI-Verordnung: Verlangt, dass Hochrisiko-KI immer eine menschliche Kontrollinstanz hat.
Vorteil: Keine rein KI-basierte Finanzberatung ohne menschliche Prüfung, wodurch Fehlentscheidungen reduziert werden.
Fazit
KI ist eine vielversprechende Technologie, doch ihre Nutzung für Anlageentscheidungen ist mit erheblichen Risiken verbunden. Der Anleger sollte vorsichtig sein.
Einen absoluten Schutz gegen Fehler und Mißbrauch gibt es nicht, aber die Kombination von ISO 42001 und der KI-Verordnung schafft ein solides Fundament für den verantwortungsvollen Einsatz von KI im Finanzsektor.
Unternehmen können dadurch:
Bessere Governance-Strukturen für KI einführen
Compliance mit regulatorischen Anforderungen sicherstellen
Die Qualität von KI-gestützten Anlageentscheidungen verbessern
Risiken wie Bias, Intransparenz und Datenschutzprobleme minimieren
Weitere Information hierzu finden Sie auf der Seite der BaFin:
Das gezeigte Bild wurde durch MS-Copilot erzeugt.
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